Gentechnik fördert Pestizideinsatz, Schädlingsresistenzen und Armut 

Am 14. Oktober wurde ein „Global Citizen Report“ über die Auswirkungen von gentechnisch veränderten Pflanzen (GVO) auf die globale Landwirtschaft und Ernährungssituation publiziert. Etwa 20 NGO´s der Bereiche Ernährung und Umwelt aus Indien, Südostasien, Afrika und Südamerika haben sich mit den Folgen von 20 Jahren GVO-Anbau befasst.

Trotz kostenintensiver Forschung in viele Richtungen haben sich bisher nur zwei neue Eigenschaften bei GVO-Pflanzen in der Praxis breit durchgesetzt, nämlich die erhöhte Toleranz gegenüber bestimmten Herbiziden und Insektiziden.

Der Anbau von GVO´s hat dabei vor allem folgendes bewirkt:
Einen erhöhten Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft und die Ausbreitung von resistenten Pflanzenschädlingen und sogenannten Superunkräutern (vor allem in den USA), die gegenüber mehreren oder besonders starken Spritzmitteln resistent sind.

So ist genau das Gegenteil von dem eingetreten, was die Gentech-Unternehmen versprochen hatten. Der Einsatz von Pestiziden ist durch den GVO-Anbau nicht wie in Aussicht gestellt gesunken, sondern gestiegen. Als Beispiele werden in der Studie Brasilien und Argentinien angeführt, wo auf GVO-Feldern doppelt so hohe Pestizidmengen eingesetzt werden wie auf konventionellen Feldern. Oder China, wo sich ursprünglich harmlose Schädlingspopulationen durch den Anbau von BT-Baumwolle verzwölffacht haben. Versprechungen über neue Pflanzensorten mit besseren Ernteerträgen oder erhöhter Widerstandskraft gegen Salz oder Trockenheit sind hingegen unerfüllt geblieben.

Durch den Aufkauf von lokalen Saatgutfirmen, politisches Lobbying und das Verdrängen alter Sorten vom Markt kontrollieren die drei größten Saatgutunternehmen (Monsanto, Dupont und Syngenta) heute 70 % der globalen Saatgutverkäufe. 15 Millionen Bauern beziehen GVO-Saatgut. Derzeit werden in 29 Ländern insgesamt 1,5 Milliarden Hektar Ackerland mit GVO´s bestellt.

Monsanto kontrolliert zudem 95 % des indischen Saatgutmarktes für Baumwolle, wobei die Saatgutpreise stetig angehoben wurden. Dieses Vorgehen wird als eine der Ursachen für den Selbstmord von 250.000 indischen Bauern in den letzten 15 Jahren gesehen.

Mehr Informationen:

Global Citizens Report on the State of GMOs (2,2-MB-PDF)

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