Das Problem Luftqualität ist komplex - eine Vielzahl von Quellen, großflächige Verbreitung von Schadstoffen und die Verbindung von Emissionen zu neuen Schadstoffgruppen lassen schnelle Erfolge vermissen.

 

Staubentwicklung durch LKWAuch haben erst die Forschungsergebnisse der letzten Jahre die Mechanismen der Entstehung sowie die gesundheitliche Bedeutung der „neuen Luftschadstoffe“ aufgerollt. Nicht nur die Gesetzgebung, sondern vor allem die auf Anhebung der Luftqualität ausgerichtete Umsetzung des Wissens hinkt hinterher. Umso wichtiger ist es jene Maßnahmen, die die BürgerInnen direkt betreffen, gut zu argumentieren und so eine breite Basis an Verständnis und Identifikation zu schaffen. So zeigen Umfragen des Lebensministeriums, dass die Bereitschaft Beiträge zur Verbesserung der Luftqualität im Rahmen des Klimaschutzes zu leisten im Verkehr bei etwa 30 %, beim Heizen nur bei 9 % liegt. Dem gegenüber steht der gesellschaftliche Megatrend „Gesundheit“, der sich bei entsprechender Argumentation sicher auch auf diese Bereiche auswirken wird.

 

Als rechtlich-organisatorische Grundlage sind ordnungspolitische Maßnahmen wie Gesetze aber auch Kontrollen dringend notwendig. So müssen die Dieselmotoren für Offroad-Maschinen (über 37 kW) seit 1.9.2006 in Wien mit Partikelfiltern ausgerüstet sein. Mit einer 2. Phase 2008, ab der auch Geräte über 18 kW mit Filtern ausgestattet sein müssen, sollen 10 % des Wiener Feinstaubs eingespart werden.

 

In den europäischen Trends ist der Anstieg des LKW-Güterverkehrs und das Absinken des Bahngütertransports kontraproduktiv und läuft den Zielen der Luftreinhaltung diametral entgegen. So bemängelt eine VCÖ-Analyse, dass das Ziel den Schienengüterverkehr auf das Niveau von 1998 anzuheben von der EU- Kommission fallengelassen wurde. Die Ziele der Nachhaltigkeitsstrategie für nachhaltigen Transport wurden „nicht einmal ignoriert“. Die tatsächlichen Auswirkungen der Divergenz der beiden Strategiepapiere lassen einiges befürchten und benötigen einen forcierten Einsatz der Umweltseite!

 

Urbane Luftinitiative Wien – ULI  

Immissionsschutzgesetz Luft – Position der WUA


© Foto: A. Brezansky, WUA

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