Benedikt Heger, Wiener Umweltanwaltschaft
Das Vorkommen unserer Amphibien in Österreich lässt sich sogar schon mithilfe von einzelnen Wassertropfen feststellen. Mittels modernster DNA-Technik und der Beteiligung der Öffentlichkeit beschreitet das Citizen Science Projekt – „Frosch im Wassertropfen“ der Universität Innsbruck neue Pfade in der Amphibienforschung. 2024 findet nämlich zum ersten Mal ein österreichweites Amphibien-Screening ausschließlich über den Nachweis von deren DNA-Spuren im Wasser statt.
In ganz Österreich sind Amphibien, wie Frösche, Kröten, Unken, Salamander und Molche, durch die diversen Landesnaturschutzgesetze und Verordnungen streng geschützt. Trotzdem gehen die vulnerablen Bestände stetig zurück und hinterlassen eine schmerzhafte Lücke in unseren Ökosystemen. Hauptgrund hierfür ist der Lebensraumverlust der Tiere, welcher durch Flächenversiegelungen und Klimakrise stetig vorangetrieben wird.
Amphibien sind daher oftmals auf naturnahe Kleinstgewässer angewiesen, welche sie als sichere Rückzugsorte oder Trittsteinbiotope nutzen können. In Wien wird diese wichtige Rolle oftmals durch private Gartenteiche oder verstecke Tümpel erfüllt, welche oftmals nur den Besitzer*innen oder Ortskundigen bekannt sind. Hier kommt nun der zuvor erwähnte Citizen Science Aspekt des Projekts ins Spiel.
Interessierte Bürger*innen können sich mit einem Gewässer bei der Uni Innsbruck bewerben und erhalten ein Probennahme-Kit. Wasserproben werden dann von Interessent*innen kinderleicht an den jeweiligen Kleinstgewässern entnommen und zurück an die Uni Innsbruck geschickt, wo eine umfassende Analyse durchgeführt wird. Die Universität Innsbruck gewinnt aus den gesammelten Daten wichtige Informationen über die Artenzusammensetzung unserer Amphibien in den Bundesländern, sowie zur Verbreitung des Amphibienpilzes Batrachochytrium dendrobatidis, kurz Bd.
Die Ergebnisse des beprobten Gewässers werden den Teilnehmer*innen im Herbst mitgeteilt. So erfährt man genau, welche wertvollen Amphibien in der Umgebung leben. Bewerbungen für das Projekt werden ab Februar entgegengenommen und sind kostenlos! Der Startschuss für alle DNA-Detektiv*innen erfolgt dann zur Hauptsaison unserer Amphibien im Frühling 2024. Auch die Wiener Umweltanwaltschaft wird sich gerne an dem spannenden Projekt beteiligen und wünscht den Veranstaltern alles Gute!
Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur kostenlosen Bewerbung befinden sich auf der Website des Projekts
Wer noch Fragen zum Projekt oder zur Durchführung hat, kann sich unter der Mail Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! jederzeit gerne an die Betreibenden wenden.
© Foto: Benedikt Heger