Medienberichten zufolge hat die spanische Regierung verkündet, dem deutschen Beispiel zu folgen und komplett aus der Atomenergie auszusteigen. Aktuell betreibt Spanien sieben Reaktoren mit einer Gesamtleistung von 7,1 GW. Damit wurden 2022 21 % des nationalen Stromverbrauchs erzeugt. Es wurde ein Abschaltplan präsentiert, demzufolge zwischen 2027 und 2035 alle Reaktoren sukzessive vom Netz genommen werden müssen.

Spanien kam zu dieser Entscheidung, da viele der Reaktoren bereits über 40 Jahre in Betrieb sind und somit das Ende ihrer Lizenz erreichen. Darüber hinaus steigen mit laufendem Betriebsalter die Sicherheitsrisiken drastisch an. Spanien plant mit einem Ausbau der erneuerbaren Energieträger die installierte Leistung im Atombereich zu ersetzen und ist hier auf einem guten Weg. Bereits 2022 wurde mehr Strom aus Windkraft produziert (22,5 %) als aus Nuklearkraft (21 %).

Da erneuerbare Energieträger immer billiger werden und Spanien auch sehr gute Voraussetzungen im Solarbereich hat, ist davon auszugehen, dass sich diese Entwicklung noch beschleunigen wird. Laut politischen Zielen soll Spaniens Strombedarf bis 2050 zu 100 % aus Erneuerbaren gespeist werden. Um Fluktuationen der Stromproduktion ausgleichen zu können, ist die Errichtung von Speicherkapazitäten mit einer Leistung von 20 GW geplant.

Aus Sicht der Wiener Umweltanwaltschaft ist diese Entwicklung sehr begrüßenswert. Spanien zeigt somit vor, dass in Zeiten von Unsicherheiten am Energiemarkt der Schritt in Richtung Stromautarkie eine gute Alternative zur Abhängigkeit von nuklearen oder fossilen Energieträgern darstellt.

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