Am 01.01.2024 wurde Japan von einem Erdbeben der Stufe 7,6 erschüttert. Zum ersten Mal seit dem Jahr der Fukushimakatastrophe 2011 wurde eine starke Tsunamiwarnung ausgesprochen. Zum Glück konnte teilweise bereits wieder Entwarnung gegeben werden. Da Japan sich in einem sehr aktiven Erdbebengebiet befindet, stellen Tsunamis eine der größten Sicherheitsrisiken für Atomkraftwerke dar. Nach der Fukushimakatastrophe hat Japan reagiert und fast alle Reaktoren vom Netz genommen (siehe Abbildung). In den vergangenen Jahren kam es jedoch zu einem drastischen Kurswechsel in Japans Politik und es ist geplant, einige der alten Reaktoren wieder in Betrieb zu nehmen.
Kurz vor Jahresende wurde von der japanischen Atomaufsichtsbehörde nun aus sicherheitstechnischer Sicht grünes Licht für das Wiederanfahren, des größten AKW der Welt Kashiwazaki-Kariwa gegeben. Die Anlage hat eine Leistung von 8,2 GW und befindet sich in der Präfektur Niigata. Vor der Inbetriebnahme müssen allerdings auch die lokalen Gemeinden ihr Einverständnis dazu erteilen, welches als nicht gesichert gilt. Seit der Katastrophe 2011 hat sich in Japans Bevölkerung ein starker Widerstand gegen den Einsatz dieser risikobehafteten Technologie entwickelt. Aus Sicht der WUA ist nicht nachvollziehbar, warum ein Land wie Japan, welches gegenüber Erdbeben und Tsunamis derart exponiert ist, wieder versucht, vermehrt auf Atomkraft zu setzen.