Im Rahmen der Wohnbauförderung besteht in Wien ein ökologisches Anreizsystem mit erhöhter Förderung, das sich auf den Heizwärmebedarf von Gebäuden bezieht. Ähnliches gilt für die Sanierung von Wohnhäusern. Hier hat speziell die THEWOSAN-Förderung dazu geführt, dass viele Wiener Wohnhäuser eine zeitgemäße Wärmedämmung erhielten. Dadurch wurden tausende Tonnen des Treibhausgases CO2 eingespart. Zudem fördert Wien erneuerbare Energiequellen. So gibt es österreichweit eine der besten Förderungen für thermische Solaranlagen.
Ökologische Wohnbauförderung in der Steiermark
Die Richtlinie über die Gesamtgebäudeeffizienz (2002/91/EG) führte zu der B-VG Artikel 15a Vereinbarung über gemeinsame Qualitätsstandards für die Förderung der Errichtung und Sanierung von Wohngebäuden zum Zweck der Reduktion des Ausstoßes an Treibhausgasen (BGBl. II Nr. 19/2006) zwischen dem Bund und den Ländern. Die Steiermark hat ihre Wohnbauförderung an dieses Übereinkommen bereits angepasst. In anderen Ländern, wie Wien, stehen Anpassungen aus.
Die Steiermark ist bei der Ökologisierung der Wohnbauförderung einen Schritt weiter gegangen. Ökologische Kriterien sind als Bedingung an die Wohnbauförderung geknüpft. Die Fördergelder können so in hocheffizienter Weise zwei eng verflochtene Bereiche begünstigen: Sie tragen gleichzeitig zu leistbarem und gesundem Wohn- und Lebensraum sowie zum Umwelt- und Klimaschutz bei. Eines der Musskriterien ist auch die thermische Nutzung von Solarenergie.
In Wien ist die Wohnbaustruktur wesentlich anders als in der Steiermark. Graz ist zwar die zweitgrößte Stadt Österreichs, dennoch dominieren ländliche und kleinstädtische Strukturen. Die Grundzüge dieser Förderrichtlinie sind jedenfalls auch auf Wien gut umlegbar.
Forcierung der Photovoltaik und Solarthermie
Eine für Wien angepasste Alternative, die das vorhandene Fernwärmepotenzial berücksichtigt, wäre die verpflichtende passive und/oder aktive Nutzung von Sonnenenergie. Die Dachflächen Wiens sind für eine photovoltaische und solarthermische Nutzung ideal geeignet. Bereits ein Quadratmeter Solarmodul pro Haushalt würde - auf alle Haushalte hochgerechnet - zirka 100.000.000 Kilowattstunden (kWh) sauberen Strom pro Jahr liefern. Ein weiterer Punkt, der die unterschiedlichen Situationen verdeutlicht, ist die Biomassenutzung für Heizzwecke. Wegen der potenziell langen Anlieferwege und der Einwohnerdichte ist die Biomasseheizung in Wien nicht die erste Wahl. Interessant für Wien wäre die Koppelung der Erhaltung eines auch im Sommer zumutbaren Raumklimas ohne aktive Kühlung (durch bauliche Ausgestaltung) an die Wohnbauförderung. Denn Kühlmaßnahmen erzeugen immer einen steigenden Energiebedarf, der wiederum die Umwelt belastet.