Die Wiener Sandbiene ist eine Wildbienenart und daher absolut ungefährlich für den Menschen. Wie die meisten Bienenarten nistet die Wiener Sandbiene (Andrena danuvia) in selbstgegrabenen Gängen im Erdboden. In diesen Höhlen werden sogenannte Brutzellen - durch Trennwände von einander abgegrenzte Kammern - angelegt. Hier sammelt das Weibchen Pollen und Nektar als Vorrat für die Larven. Jedes Muttertier sorgt sich nur um den eigenen Nachwuchs. In jede mit Proviant versehene Brutzelle wird ein Ei abgelegt. Ab Mitte März schlüpfen die Sandbienen aus ihren Nestern und liefern an sonnigen Frühlingstagen ein beeindruckendes Schauspiel - tausende dieser Tiere schwärmen an bestimmten Plätzen knapp über dem Boden. In Wien findet man diese Bienenart etwa am Ring, Gürtel oder im Prater. Mitte Mai verschwindet die Art dann wieder aus dem Stadtbild. Die erwachsenen Tiere sterben ab und bis zum nächsten Frühjahr entwickelt sich eine neue Generation in ihren unterirdischen Brutzellen.
30.000 Wildbienenarten weltweit
Zirka 30.000 Wildbienenarten leben auf unserer Erde - in Österreich über 700. Die allermeisten Bienenarten leben einzeln und werden daher als "Solitärbienen" bezeichnet. Der Großteil der Arten legt Gänge im Erdreich an. Andere nutzen Hohlräume (hohle Pflanzenstängel, Erd-, Fels- und Mauerspalten, Käferfraßgänge in Totholz, Hohlräume unter Steinen, leere Schneckenhäuser). Einige Arten, die sogenannten "Kuckucksbienen", schmarotzen bei anderen Arten. Sie legen ihre Eier in deren Nester und die Larven ernähren sich von den vorhandenen Vorrat. Wildbienen fliegen nur einige Wochen im Jahr. Dann sterben die erwachsenen Tiere. Im nächsten Frühjahr/Sommer schlüpft wieder eine neue Generation. Mehr Informationen über Wildbienen finden Sie im Folder "Wildbienen" der Umweltschutzabteilung der Stadt Wien (MA 22).
Wildbienen stechen nicht
Wildbienen verteidigen im Gegensatz zur Honigbiene keine großen Nester. Die Weibchen haben zwar einen Stachel, setzen in aber gegen Menschen nicht ein. Da oftmals einige tausend Tiere an einem Standort auftreten, lösen sie oft Panik aus Diese ist aber völlig unbegründet. die Bienen interessieren sich nicht für den Menschen. Man kann sich gefahrlos inmitten dieser Tiere aufhalten.
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© Foto: Raphaelo Fraberger