Kühlt durch die Verwendung von Erdwärme die Erde immer weiter ab?
Gemessen an der aus den obersten drei Kilometern der Erdkruste entnehmbaren Wärme (unter der Annahme einer Abkühlung auf 15 °C) ist der Weltgesamtenergieverbrauch eines Jahres eine kleine Größe. Abgesehen davon ist technisch die Entnahme von nur geringen Mengen der zur Verfügung stehenden Wärmemenge möglich. Die durch die Entnahme in oberflächennahen Schichten hervorgerufenen Temperaturabnahme gleicht sich üblicherweise im Verlauf des Jahreszyklus wieder aus.
Welchen Stellenwert hat Geothermie in Österreich gemessen am Gesamtenergieaufkommen?
Der Bruttoinlandsenergieverbrauch betrug nach Angaben des Biomasseverbandes in Österreich 2004 etwa 1394 PJ (390 TWh = 3,9·1011 kWh), durch Geothermie wurden davon etwa 0,79 PJ (0,22 TWh = 2,2·108 kWh) aufgebracht. Der Beitrag bei der Stromerzeugung beläuft sich auf etwa 0,007 PJ ( 2 GWh = 2·106 kWh) bei einem Gesamtaufkommen aus Ökostromanlagen von etwa 19,6 PJ (5440 GWh = 5,4·109 kWh).
Wie groß ist das Potenzial in Österreich für Geothermie?
Das Potenzial für die Niedertemperaturnutzung ist noch sehr groß und die Nutzung ist praktisch überall technisch in ähnlicher Weise möglich. In Bezug auf die Hochtemperaturnutzung von Erdwärme ist das bereits erschlossene Potential (Thermalquellen) für die Stromerzeugung noch nicht optimal genutzt. Darüber hinaus stehen auch noch einige Standorte zur Verfügung, deren Nutzung nach Exploration durch Bohrungen möglich erscheint.
Ist die Umwandlung von Erdwärme in elektrischen Strom rentabel?
Die Preisschere zwischen den üblichen Marktpreisen und den Gestehungskosten von Strom aus Geothermie ist zwar in den letzen Jahren kleiner geworden, allerdings ist der Marktpreis nach wie vor etwa um etwa 0,012 € pro kWh niedriger als die Einspeisetarife für Strom aus Geothermie. Beim Einsatz von Wärmepumpen zu Heizzwecken kommt es in jedem Fall zu einer deutlichen Einsparung an Primärenergie. Die Menge der tatsächlich eingesparten Primärenergie hängt allerdings auch von der Effizienz der vorangegangenen Stromerzeugung ab, falls die Wärmepumpe mit Strom betrieben wird.
Welche Vorteile hat Geothermie gegenüber anderen erneuerbaren Energieträgern?
Erdwärme ist immer in gleichem Ausmaß vorhanden. Das heißt, dass der Energiefluss ab einer gewissen Tiefe weder jahres- oder tageszeitlichen Schwankungen unterliegt noch vom Wetter abhängig ist. Es ist also eine ideale Form der Energiegewinnung überall dort, wo immer ähnlich bleibende Energieanforderungen bestehen und Grundlasten abgedeckt werden müssen (Heizen, Prozesswärme, etc.). Die Nutzung über eine dem Stand der Technik entsprechende Wärmepumpe stellt eine effiziente Heizmöglichkeit dar.
Gibt es Förderungen für die Errichtung von Anlagen zur Nutzung von Wärmepumpen?
Es gibt in Österreich die unterschiedlichsten Fördermodelle für Wärmepumpen. Detailinformationen
Welche Wirkungsgrade sind bei Wärmepumpen möglich?
Der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe hängt vom Temperaturunterschied zwischen der kalten und der warmen Seite ab. Im Vergleich mit einer Strom-Direktheizung kann eine dem Stand der Technik entsprechende (strombetriebene) Wärmepumpe mit der gleichen Strommenge etwa das Dreifache an Wärme zur Verfügung stellen.
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