Die Wiener Umweltanwaltschaft hat als Atomschutzbeauftragte der Stadt Wien eine gemeinsame Stellungnahme der Bundesländer zur UVP zu neuen Kernreaktoren in Dukovany (Tschechien) initiiert und koordiniert. In der Stellungnahme wurde die unzureichende Betrachtung der Alternativen zum Vorhaben kritisiert. Weiters beanstanden die österreichischen Bundesländer die Auswahl des Standortes der bereits jetzt nur über eine knappe Versorgung mit Kühlwasser verfügt. Gerade die Betrachtung dieser Situation müsste unter Berücksichtigung des Klimawandels erfolgen. Die betrachteten Szenarien in der Dokumentation sind nicht geeignet diesem kritischen Bereich für die geplante Laufzeit ausreichend abzudecken.
Das KKW Dukovany ist nur etwa 30 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt und damit das nähest gelegene Kernkraftwerk. Am Standort befinden sich vier Reaktoren der sowjetischen Baulinien WWER 440 welche in den 1980-er Jahren errichtet wurden. Der Standort hat vor allem ein Kühlwasserproblem. Das KKW wird vom Fluss Jhilava versorgt der mit einer mittleren Durchfluss von nur 12 m3/s bis an die Grenzen ausgenutzt wird. Das betrifft sowohl die Versorgung mit Wasser als auch die Einleitung von Abwässern. An diesem Standort sollen nun 1 bis 2 neue Reaktoren, teilweise als Ersatz, teilweise zur Kapazitätserhöhung, für die bestehende Anlage errichtet werden. Auf Grund der Nähe das Standortes zu Wien ist dies von besonderer Bedeutung für die Antiatompolitik der Stadt Wien.
Auch die Umwelt- und Naturschutzanwaltschaften Österreichs haben eine gemeinsame Stellungnahme zum Verfahren abegeben.
Mehr Informationen:
Gemeinsame Stellungnahme aller Bundesländer
KKW Dukovany - Detailbeschreibung der WUA