Glossar zum Thema
Begriff | Definition |
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Dampferzeuger |
Dampfgenerator, Wärmetauscher
Das durch den Reaktor erhitzte Wasser des Primärkreislaufes eines Druckwasserreaktors gibt die Wärmeenergie an einen Sekundärkreislauf ab. Der Wärmeaustausch im Dampfgenerator soll so schnell und effizient wie möglich gestaltet werden. Das Wasser wird durch viele Tausend dünnwandige Röhren und durch ein weiteres Wasserreservoir gepresst. Dieses steht mit 70 bar ebenfalls unter Druck und gehört dem Sekundärkreis an. Das ist halb soviel wie im Primärkreislauf. Wegen dem vergleichsweise niedrigen Druck kann dabei Dampf für die Turbinen gebildet werden. Die Dampferzeuger sind damit im Druckwasserreaktor das Bindeglied zwischen Primär- und Sekundärkreislauf. Sie befinden sich innerhalb des Containments . Ein herkömmlicher Druckwasserreaktor besitzt etwa vier oder sechs Dampferzeuger. Für jede Schleife des Primärkreises existiert einer. Ein Dampferzeuger ist ein sehr großes und teures Anlagenstück. Er produziert einige Tausend Tonnen Dampf pro Stunde. Siedewasserreaktoren benötigen keine Dampferzeuger. Weiterführende Informationen: Bypass . |
Dampfgenerator |
siehe Dampferzeuger
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Depleted Uranium |
DU - Abgereichertes Uran
Abgereichertes Uran (Depleted Uranium, DU) ist ein Rückstand, der bei der Erzeugung von Brennstäben oder Bombenuran entsteht. Es besteht zu fast 100 Prozent aus 238U mit einer Halbwertszeit von 4,468 Milliarden Jahren in der häufigsten Zerfallsart . DU ist chemisch hochgiftig und schwach radioaktiv. Wegen seiner großen Dichte wird Uran als stabilisierendes Gewicht in den Tragflächen von Flugzeugen (bei manchen Boeing-Typen) eingesetzt. Zunehmend wird es für militärische Zwecke, als Panzerung von Fahrzeugen und für besonders durchschlagskräftige Projektile verwendet. Beim Auftreffen eines DU-Projektils auf einen Panzer verdampfen durch die entstehende große Hitze 70 bis 80 Prozent des Urans. Dieser Teil wird in der näheren Umgebung verteilt. Erstmals wurde im Golfkrieg 1991 DU in großem Maßstab verwendet. Dies verstößt gegen die internationale Waffenkonvention. Nach Angaben des Depleted Uranium Education Project von 1997 wurden zwischen 300 und 800 Tonnen DU in Kuwait und Irak eingesetzt. DU geriet als eine mögliche Ursache für das Golfkriegssyndrom ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Auch in Bosnien waren die US-Truppen mit DU-Geschossen ausgerüstet. Die langfristigen Wirkungen auf Umwelt und Bevölkerung sind unbekannt. |
Deuterium |
D
Deuterium ist Schwerer Wasserstoff (2H, D). Der Kernaufbau besteht aus einem Proton und einem Neutron . Im Unterschied dazu hat Wasserstoff (1H) kein Neutron. Tritium (3H, T) und Deuterium (2H, D) kommen auch in Fusionsbomben zum Einsatz. Unter hohem Druck und Temperatur verschmelzen sie zu Helium (zwei Protonen, zwei Neutronen) und geben energiereiche Neutronen (14,1 MeV) ab (Neutronenbombe). Der selbe Weg der Energiegewinnung soll kontrolliert in Fusionsreaktoren ablaufen. |
Dosis |
Die aus dem altgriechischen kommende Bezeichnung Dosis bedeutet ganz allgemein "Gabe", im Sinne einer verabreichten Menge. In der Kernphysik und anderen Bereichen, die sich mit Strahlung beschäftigen, bezeichnet der Begriff Dosis - eigentlich Energiedosis - die Energie der in einem Körper absorbierten (radioaktiven) Strahlung. Die Einheit der Dosis ist das Gray [Gy] und ist als absorbierte Strahlungsenergie pro Masse definiert (Gy = J/kg). Unterschiedliche Strahlenarten (wie Alpha-, Beta-, Gamma-, Neutronenstrahlung) und Energien rufen verschieden starke Schäden im lebendigen Gewebe hervor. Daher wird dem Begriff der Dosis die Äquivalentdosis für Gammastrahlung beigestellt, die durch Qualitätsfaktoren die Wirkung der unterschiedlichen Strahlenarten auf organisches Gewebe berücksichtigt. Die Einheit der Äquivalentdosis ist das Sievert [Sv].
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Druckwasserreaktor |
DWR
Weltweit kommt der Druckwasserreaktor (DWR) bei KKW am häufigsten zum Einsatz. Beim DWR dient Wasser sowohl als Kühlmittel als auch als Moderator . Der Reaktorkern, in dem Wärmeenergie erzeugt wird, befindet sich innerhalb des Reaktordruckbehälters . Das Kühlmittel wird in einem geschlossenen Kreislauf durch die aktive Zone, in den Kern gepumpt. Dieser erste Kühlkreislauf ist in den meisten DWRs vom Containment umschlossen. Der Druck im Primärsystem ist so hoch (zirka 150 bar ), dass das Wasser trotz der hohen Temperatur (zirka 300 Grad Celsius) am Sieden gehindert wird. Der Primärkreis ist in mehrere kleinere Kreisläufe unterteilt. Sie führen zu den Dampferzeugern und Hauptumwälzpumpen . Die Anzahl schwankt zwischen zwei (bei bestimmten Westinghouse-Typen etwa KKW Krsko ) bis sechs Schleifen (wie bei manchen sowjetischen WWER-440 ). Im Primärkreislauf und Druckkessel kann es durch Neutronenbestrahlung und Spannungen zur Materialermüdung kommen. Störfälle bei Druckwasserreaktoren kommen vor allem im Primärsystem und Steuersystem vor (in Westinghouse-Typen und WWER ungefähr gleich häufig). |