Glossar zum Thema
Begriff | Definition |
---|---|
Kontrollstäbe |
Zur Kontrolle der Kettenreaktion verwendet man Steuerstäbe. Diese haben die Aufgabe, durch Verändern der Eintauchtiefe in den Reaktor die Kettenreaktion der Neutronen zu beeinflussen. Man verwendet zumeist Bor und Cadmium zur Absorption thermischer Neutronen (in der Größenordnung 0,025 Elektronvolt ). Silber, Indium und Hafnium werden für schnellere Neutronen (ein bis 100 Elektronenvolt) verwendet. Bei der Notabschaltung werden viele Kontrollstäbe gleichzeitig rasch in den Reaktor eingeführt.
|
kPa | |
Kritikalität |
Die Kritikalität ist die Voraussetzung für eine andauernde Kettenreaktion . Die Kettenreaktion dauert an, wenn der Vervielfachungsfaktor k der die Reaktion erhaltenden Neutronen größer oder gleich eins ist. Ein Kernreaktor erfüllt während des Betriebs diese Kritikalitätsbedingung. Er ist kritisch.
|
Kritische Masse |
Die kritische Masse ist dann erreicht, wenn in einem spaltbaren Material die Reaktivität gleich eins ist. Das heißt, jede Spaltung löst durchschnittlich eine weitere Spaltung aus. Dieser Punkt kann durch unterschiedliche Parameter variiert werden. Beispiele sind die Zuschaltung einer Neutronenquelle, Verdichtung, Anhäufung, die Änderung der Geometrie oder die Reflexion von Neutronen. Die Aktivität einer überkritischen Masse nimmt exponentiell (prozentual konstant) zu. Die kritische Masse einer Kugel (ohne weitere technische Hilfsmittel) aus 235U liegt bei etwa 49 kg, für eine Kugel aus 239Pu liegt sie etwa bei 10 kg.
|
Kühlmittelschleife |
Unter Kühlmittelschleife versteht man den Kühlkreislauf, der für die Zuführung von Kühlflüssigkeit zum Reaktorkern verantwortlich ist. Zur Sicherheit werden oft mehrere Kühlmittelschleifen verwendet, damit beim Ausfall einer Schleife die Kühlung des Reaktorkerns nicht unterbrochen wird. Durch diese Redundanz wird die wichtige Ausfallssicherheit der Kühlung erhöht.
|
Kühlturm |
Der Kühlturm dient dazu, das Wasser im Kühlkreislauf abzukühlen. Kühltürme werden für alle thermischen Kraftwerke angewandt, unabhängig davon ob fossile oder nukleare Brennstoffe verwendet werden. Man unterscheidet zwischen Trocken- und Nasskühltürmen. Nasskühltürme verwenden zusätzliches Wasser zur Kühlung, welches üblicherweise aus Flüssen entnommen wird. Kühltürme haben die Aufgabe, die an den Turbinen anfallende Restwärme, die nicht in elektrische Energie umgewandelt werden kann, abzuführen. Das Kühlwasser wird durch die Wärmeaufnahme am Kondensator der Turbine erhitzt und in den Kühlturm geleitet. Im Kühlturm wird das erhitzte Kühlwasser in rund 15 Metern Höhe versprüht. Die Wassertropfen fallen in die Kühlturmtasse und geben dabei ihre Wärme an die aufsteigende Luft ab, wobei ein Teil des Wassers verdampft. Die Flüsse und somit die Umwelt erfahren durch diesen Vorgang eine Erwärmung, die sich für Pflanzen- und Tierarten, die eine geringe Temperaturtoleranz aufweisen, nachteilig auswirken kann. Kühltürme sind in der Regel zwischen 80 und 160 Meter hoch.
|
kV | Kilovolt = 1.000 Volt |