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Technische Spezifikationen und Sicherheitssysteme

Technische Spezifikationen

Am Standort Brokdorf befindet sich ein Druckwasserreaktor mit einer Nettoleistung von 1410 MWe. Die Anlage umfasst das Reaktorgebäude mit den nuklearen Systemen, das Maschinenhaus mit Turbine und Generator sowie Nebengebäude mit Hilfssystemen und Lager etc. Der Reaktordruckbehälter der Anlage ist 13,25 Meter hoch und 5 Meter im Durchmesser mit einer Wandstärke von 23,5 Zentimeter, aus rostfreiem Stahl. Die aktive Zone besteht aus 193 Brennelementen, die Urandioxidbrennstofftabletten sind in Zirkaloy-4 Hüllrohren ummantelt. Der Primärkreislauf besitzt vier unabhängige Schleifen, pro Stunde werden etwa 80.000 Tonnen Wasser durch den Reaktor gepumpt und die Energie über vier Dampferzeuger an das Sekundärsystem weitergegeben. Es besteht eine große zweistufige Turbine mit Generator und Kondensatoreinheit.

Die nach dem deutschen Atomausstiegsgesetz festgelegte Reststrommenge betrug zum Stichtag 01.01.2000 noch 218 TWh, was einer Laufzeit bis etwa 2018 entsprach. Die im Herbst 2009 neu gewählte Bundesregierung wollte den Atomausstieg über einen längeren Zeitraum erstrecken und die Gesetzeslage zugunsten längerer Laufzeiten ändern. Als Reaktion auf den Unfall von Fukushima wurden jedoch neun ältere Anlagen stillgelegt. Brokdorf soll noch bis 2021 betrieben werden.

Sicherheitssysteme  

Die üblichen Sicherheitseinrichtungen für Reaktoren dieser Generation sind vorhanden und auf dem Stand der Technik.

  • Der Reaktor von Brokdorf ist mit einem kugelförmigen Stahlbetoncontainment mit Stahlliner (Stahlauskleidung) umgeben, der Auslegungsdruck beträgt etwa 4 bar (4*105 Pa).
  • Containmentsprühsystem
  • Ersatzblockwarte
  • Hochdruckeinspeisesystem
  • Not- und Nachkühlsysteme
  • Dieselgeneratoren zur Notstromversorgung
  • Redundante Auslegung wichtiger Mess- und Signalkabel
  • Entsprechende Brandschutz- Erkennungs- und Bekämpfungsanlagen
  • Eigene Steuersyteme mit erhöhter Priorität für Begrenzung und Reaktorschutz durch zahlreiche unterschiedliche Parameter und Abschaltbefehle zu Füllständen, Drücken, Temperaturen, Werten der Hauptumwälzpumpen zu Rotationsgeschwindigkeit und Druckaufbau, Leistungsabgabe des Turbogenerators, Reaktorperiode, Aktivität im Containment etc.
  • Strahlenmonitoring und Warnsysteme
  • Störfallbetriebspläne (Emergency Operational Procedures)
  • Richtlinien zur Bekämpfung der Ausbreitung und Folgen von schweren Unfällen (Severe Accident Management Guidlines)

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