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Begriff Definition
Broken Arrow
Unter Broken Arrow versteht man eine verloren gegangene oder verunglückte Kernwaffe . Allein die USA besitzen einige tausend Kernwaffen-Sprengköpfe. Wegen der großen Anzahl an Kernwaffen passieren mit statistischer Regelmäßigkeit ungeplante Zwischenfälle im Arsenal. Fast alle Atommächte haben bisher zum Teil schwere Unglücke mit Kernwaffen erlebt. So verlor beispielsweise ein amerikanischer Bomber, der Kernwaffen für Übungszwecke an Bord hatte, versehentlich einen Sprengkopf über Spanien. Die Bombe stürzte in ein glücklicherweise nur spärlich besiedeltes Gebiet und zerschellte ohne zu explodieren. Ihr hochradioaktiver Inhalt verteilte sich über die Landschaft. Die Aufräumarbeiten waren kostspielig. Die US-Regierung musste auf spanischen Druck mehrere Schiffsladungen kontaminiertes Erdreich abtragen und bei sich einlagern. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei einem vergleichbaren Unglück die Kernwaffe zur Zündung kommt, ist gering. Die Sicherung der Zündkreise gegen unbeabsichtigtes Auslösen ist redundant ausgelegt. Dies soll Unfälle auf den eigenen Militärstützpunkten verhindern.
Brutreaktor
Neben den gewöhnlichen Spaltreaktoren lassen sich Prozesse nutzen, bei denen der Brennstoff im Reaktor während des Betriebs nachgebildet wird. Eine Möglichkeit ist Neutroneneinfang durch 238U ( Uran ). Dadurch geht dieses in 239U über. Es zerfällt (β- Zerfall ) mit einer Halbwertszeit von 23,5 Minuten zu 239Np (Neptunium), dieses zerfällt (β-Zerfall) wiederum mit einer Halbwertszeit von 2 355 Tagen zu 239Pu . Das Plutonium wird durch Neutronen aus dem Reaktor gespalten. Es sendet dabei selbst wieder Neutronen aus, die zur Erbrütung oder Spaltung beitragen. Im Idealfall wäre die Neutronenbilanz eines Brutreaktors ausgeglichen. Man könnte ihn sparsam mit dem teuren 235U beladen, während der Hauptreaktionsstoff 238U (Brutstoff) billig als Hauptbestandteil von Natururan vorliegt. Entnimmt man aus einem Brutreaktor die Brennelemente mit dem entstandenen Plutonium nach etwa 40 Tagen, lässt sich das Plutonium über komplizierte chemische Prozesse abtrennen. Entsprechend verwendet man sogenannte Plutoniumbrüter für die Plutoniumerzeugung als Schritt bei der Kernwaffen produktion.
Bubbler Condenser - Bubbler Tower
Die Druckwasserreaktoren der sowjetischen Bauart WWER-440/213 besitzen direkt am Reaktorgebäude einen etwa 30 Meter hohen Turm aus Betonfertigteilen. Innerhalb dieses Kondensationsturms sind auf zahlreichen Etagen Wasserbecken mit kühlem Wasser vorhanden. Bei einer Freisetzung von heißem Hochdruckdampf aus dem Primärkreislauf (und dem Reaktor ) wird dieser zum Kondensationsturm und durch die Wasserbecken geleitet. Dort kühlt er sich ab, entspannt und kondensiert. Die Konstruktion des Bubbler-Condensers ist in westlichen Kraftwerken nicht vorhanden.
Bypass
Gefürchtet sind bei Kraftwerken die sogenannten Bypass-Leckagen. Dabei verlässt radioaktive Primärflüssigkeit die gesicherte Zone oder das Containment über einen Schleichweg. Eine Möglichkeit bildet der Dampferzeuger-Bypass, wenn bei den vielen tausend Röhren dieses Wärmetauschers eine Leckage auftritt. In diesem Fall gelangt Primärkreis wasser, das durch den Reaktor läuft in den sauberen Sekundärkreis und in die Turbinen . Begünstigt wird diese Situation durch den zirka 70 bar höheren Druck im Primärkreis. Sensoren im Sekundärkreis überwachen daher ständig zahlreiche radiologische Parameter, um eventuelle Leckagen frühzeitig zu entdecken.
Calandria
Die Calandria ist ein Stahlbehälter für den Moderator eines CANDU-Reaktors . Horizontal durch die Calandria verlaufen Druckröhren. In ihnen befinden sich die Brennelemente . Sie werden mit Schwerem Wasser unter Druck gekühlt. Die Calandria selbst ist nur für niedrigen Druck und Temperaturen bis um 70 Grad Celsius ausgelegt.
CANDU-Reaktor
(Canadian Deuterium-Uranium Reactor)
Der CANDU-Reaktor benützt Schweres Wasser als Moderator und Kühlmittel. Als Brennstoff dient Natururan . Die Brennelemente befinden sich in Druckröhren. Diese sind in einem Stahlbehälter ( Calandria ) untergebracht. Durch Druck wird das Schwere Wasser am Sieden gehindert. Über Dampferzeuger verdampft in einem Sekundärkreis Wasser, das die Turbinen antreibt. Der Moderator fließt um die Druckröhren im Calandria-Kessel. Er wird seinerseits durch Schutzgas, das die Röhren umspült, von der Reaktorwärme abgeschirmt. Das Druckröhrensystem erlaubt während des Betriebes das Be- und Entladen des Reaktors mit Brennelementen. Dies erleichtert die kontinuierliche Entnahme von 239Pu ( Plutonium ) aus den Brennelementen. Weltweit sind 30 CANDU-Reaktoren in Betrieb (Stand 2007). Vom technischen Standpunkt gilt diese Reaktorart als eine der sichersten überhaupt. Bei der aufwendigen Be- und Entladetechnik der Brennelemente kam es jedoch vereinzelt zu Störungen. Durch Kühlmittellecks kann es zu lokalem Leistungsanstieg und Überhitzung einzelner Brennstoffkanäle kommen.
Cäsium
Cs
Cäsium (Cs) ist das chemische Element der Ordnungszahl 55. Cs ist ein sehr reaktionsfreudiges Alkalimetall, welches sich an der Luft spontan selbst entzündet. Alle bekannten Isotope des Cäsiums bis auf 133Cs sind radioaktiv. 137Cs zerfällt (β- Zerfall ) mit 30,17 Jahren Halbwertszeit . Bei der Kernspaltung von Uran entsteht häufig 137Cs als einer der instabilen Folgekerne. Entsprechend stark reichert es sich im Kernbrennstoff im Laufe des Abbrandes an. 134Cs ist ebenfalls ein radioaktives Cäsiumisotop.
Castor
Cask for storage and transport of radioactive material
Der Transport- und Lagerbehälter ist ein dickwandiger (zirka 450 mm) Zylinder aus Gusseisen und Kugelgraphit, der sich durch eine hohe Festigkeit und Zähigkeit auszeichnet. In den Wandungen befinden sich koaxiale Bohrungen, die mit Kunststoff ausgefüllt sind und zur Neutronenabsorbtion beitragen sollen. Ein mit radioaktiven ausgebrannten Brennelementen beladener Castor kann im Inneren eine Temperatur bis 40 Grad Celsius erreichen und emittiert Gamma - und Neutronenstrahlung innerhalb eines Umkreises von einigen Metern, im Rahmen der gültigen Grenzwerte.
Cherenkov-Strahlung
Die Cherenkov-Strahlung ist ein nach dem sowjetischen Physiker P.A. Cherenkov (1904-1990) benanntes und von ihm zuerst erklärtes Phänomen. Es tritt durch die schnelle Bewegung von geladenen Teilchen (zum Beispiel Elektronen , also Betastrahlung ) in einem elektrisch nicht oder nur wenig leitendem Medium auf. Bewegt sich das Teilchen schneller als die sogenannte Phasengeschwindigkeit des Lichts im betreffenden Medium, entsteht elektromagnetische Strahlung , also Licht, vorwiegend im blauen Wellenlängenbereich. Dies erklärt sich aus der Polarisation der Atome längs der Flugstrecke des Teilchens. Zu beobachten ist ein bläuliches Leuchten im Wasser in der Umgebung eines Reaktors , abgebrannter Brennelemente oder einer starken radioaktiven Quelle.
Confinment
Die meisten Siedewasserreaktoren (SWR) sind mit einem Confinment ausgerüstet. Es fängt bei einem großen Leck im Kühlkreislauf den radioaktiven Dampf auf. Damit verhindert es, dass der Dampf in der Nähe des Reaktors an die Umgebung abgeleitet wird. Die Schwäche der Siedewassertechnologie wird an dieser Stelle deutlich: Das Confinment kann nur einen Teil des Kühlkreises umschließen. Die Frischdampf- und Kühlmittelleitungen verlassen das Confinment und führen zu den Turbinen . In der Regel besteht das Confinment aus einer Stahlbetonhohlkugel von etwa 25 Meter Innendurchmesser. Sie umschließt den Reaktor, die Hauptumwälzpumpen und die Steuerstabantriebe. Das Confinment ist innen mit einem Stahlliner ausgekleidet. Für den Fall eines Dampfaustritts aus dem Kühlkreis besitzt es einige Tausend Kubikmeter Wasservorhaltungen zu Kondensationszwecken. Damit kann es den Druck abbauen.
Containment
Das Containment ist eine zusätzliche Schutzhülle aus Beton. Sie umschließt den gesamten Primärkreislauf eines Druckwasserreaktors (DWR). Bei Unfällen schließt diese das Primärsystem gegen die Umwelt ab. Das Containment soll den Druck, der bei einem Leck entstehen kann, aushalten. Wegen der vielen notwendigen Durchlässe kann diese Funktion durch Ventilversagen beeinträchtigt werden. Wasserstoffexplosionen und Druckaufbau könnten in Extremfällen zu Containmentversagen führen. Die Wahrscheinlichkeit dafür liegt etwa bei einem Mal in einer Million Reaktorbetriebsjahren. KKW mit Containment beziehungsweise Vollcontainment gelten allgemein als sicherer als Kraftwerke ohne Schutzhülle.
Core Catcher

Der Core Catcher (Kern - Auffangbehälter) ist eine passive Sicherheitsbarriere eines Atomkraftwerks, die in der Lage ist, einen geschmolzenen Kern (Corium) im Falle eines auslegungsüberschreitenden Unfalls eine begrenzte Zeit im Containmentgebäude zurückzuhalten. Dadurch kann die Kontamination der umliegenden Erde und Luft reduziert werden und Zeit für Evakuierungen gewonnen werden. Aktuell sind Core Catcher nur in den neuesten Kernkraftwerken verbaut. Ein Core Catcher soll in der Lage sein, Erdbeben, Überschwemmungen und mechanischen Einwirkungen von außen standzuhalten. Ein Core Catcher wird unterhalb des Reaktordruckbehälters angebracht und besteht aus einer speziellen hitzebeständigen Betonkeramik. Darüber hinaus verfügt er über einen Kühlmechanismus zur Abkühlung des Kernmaterials. Der Core Catcher des Europäischen Druckreaktors (EPR) weist eine Ausdehnungsfläche von 170 m² und eine Masse von 500 t auf.

Coulomb
C
Das Coulomb (C) ist die Einheit der elektrischen Ladung. Ein Coulomb ist die Ladung, die innerhalb einer Sekunde von einem konstanten elektrischen Strom von einem Ampere transportiert wird. Das Elektron  trägt die kleinste in der Natur frei vorkommende elektrische Ladung von etwa 1,6.10-19 C
Curie
Ci 
Curie ist die alte Einheit für Aktivität . Sie ist nach der Kernphysikerin Marie Curie benannt. Ein Curie ist 37 Milliarden Becquerel (Bq). Dies entspricht der Aktivität von einem Gramm 227Ra ( Radium ). Das ist eine sehr große Einheit. Sie wird heute nur noch selten verwendet.
Dampferzeuger
Dampfgenerator, Wärmetauscher
Das durch den Reaktor erhitzte Wasser des Primärkreislaufes eines Druckwasserreaktors gibt die Wärmeenergie an einen Sekundärkreislauf ab. Der Wärmeaustausch im Dampfgenerator soll so schnell und effizient wie möglich gestaltet werden. Das Wasser wird durch viele Tausend dünnwandige Röhren und durch ein weiteres Wasserreservoir gepresst. Dieses steht mit 70 bar ebenfalls unter Druck und gehört dem Sekundärkreis an. Das ist halb soviel wie im Primärkreislauf. Wegen dem vergleichsweise niedrigen Druck kann dabei Dampf für die Turbinen gebildet werden. Die Dampferzeuger sind damit im Druckwasserreaktor das Bindeglied zwischen Primär- und Sekundärkreislauf. Sie befinden sich innerhalb des Containments . Ein herkömmlicher Druckwasserreaktor besitzt etwa vier oder sechs Dampferzeuger. Für jede Schleife des Primärkreises existiert einer. Ein Dampferzeuger ist ein sehr großes und teures Anlagenstück. Er produziert einige Tausend Tonnen Dampf pro Stunde. Siedewasserreaktoren benötigen keine Dampferzeuger. Weiterführende Informationen: Bypass .

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