Bisherige schwere Stör- und Zwischenfälle
Reaktorblöcke 1 und 2, Bohunice V-1
Zwischenfälle und Störfälle der INES-Kategorien 0 und 1 nach Jahr zwischen 1991 und 1998:
Jahr | INES 0 | INES 1 |
---|---|---|
1991 | 24 | 4 |
1992 | 40 | 2 |
1993 | 42 | 3 |
1994 | 19 | 1 |
1995 | 26 | 3 |
1996 | 35 | |
1997 | 28 | 1 |
1998 | 23 | 2 |
Reaktorblöcke 3 und 4, Bohunice V-2
Zwischenfälle und Störfälle der INES-Kategorien 0 und 1 nach Jahr zwischen 1991 und 1998:
Jahr | INES 0 | INES 1 |
---|---|---|
1991 | 19 | 2 |
1992 | 20 | 1 |
1993 | 33 | 2 |
1994 | 17 | 1 |
1995 | 23 | 1 |
1996 | 19 | 1 |
1997 | 34 | |
1998 | 15 |
Ausgesuchte Ereignisse im Detail
Am 2. Juli 1989 beschädigte ein Kurzschluss die Isolation wichtiger Stromkabel. Eine der Hauptumwälzpumpen eines Primärkreises fiel dabei aus. Durch richtige Handlungen des Personals konnte der Kern in einem sicheren Zustand überführt werden. Die CS-Atomkommission stufte den Fall als "bedeutend für die Kernsicherheit" des Reaktors ein.
In den Berichten der CS-Atomkommission wird auch die Porosität (Durchlässigkeit) der Dampferzeugerleitungen bemängelt. Mehrfach trat dort in den vergangenen Jahren radioaktives Primärkühlmittel aus. Die Dampferzeuger mussten deshalb häufig repariert werden.
Die neutroneninduzierte Versprödung der kernnahen Schweißnähte des Reaktordruckbehälters hätte laut dem Physiker Univ.-Prof. Dr. Manfred Heindler, Vorsitzender der österreichischen Atomkommission im KKW Bohunice, 1985 beinahe zu einem schweren Unfall geführt. Durch einen Schaltfehler gelangte kaltes Notkühlwasser in den heißen Reaktorkern. Die spröden Schweißnähte waren durch den plötzlichen Temperaturschock stark beansprucht und hätten versagen können. Dr. Heindler meint zu diesem Vorfall: "Das kann jederzeit noch einmal passieren, und die Schweißnähte werden von Jahr zu Jahr brüchiger."
Weiters kam es mehrfach in Stromverteilern zu Kabelbränden.
Durch ein Leck in einem undichten Tank des stillgelegten A-1 Reaktors trat radioaktives Tritium in die Umwelt aus. Kontaminiertes Wasser versickerte im Erdreich und gelangte ins Grundwasser. Der Unfall wurde von der rund 16 Kilometer entfernten Umweltstation von Trnava entdeckt. Trinkwasserproben wurden in den umliegenden Dörfern entnommen. Eine leicht erhöhte Aktivität wurde festgestellt.