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Technische Spezifikationen und Sicherheitssysteme

Technische Spezifikationen

Lager für schwach- und mittelaktive Abfälle

Die schwach-aktiven Stoffe, wie sie etwa durch Spitäler, Forschungseinrichtungen oder im Normalbetrieb (ohne Brennstoffkreis) kerntechnischer Anlagen entstehen, werden in Rollreifenfässer gefüllt. Sie werden in eine oberirdische Deponie gebracht. Diese ist mit Betonplatten völlig abgedeckt und gegen das Grundwasser durch verschiedene Schichten aus Beton und Folien abgedichtet. Es bestehen Messeinrichtungen zur Feststellung von radioaktiver Kontamination durch mögliche Leckage von Fässern bei der Ableitung der Regenwässer. Das Lager für schwach- und mittelaktive Abfälle ist als offenes, überirdisches Lager konzipiert. Die Gesamtkapazität beträgt etwa 55.500 Kubikmeter. Der Abfall erzeugt keine Wärme.

Castorlager

Das Castorlager (Speziallager für Behälter mit radioaktivem Material) besteht aus einer Lagerhalle in Stahlbetonbauweise. Diese erfüllt allerdings nur den Zweck, die Castoren vor Witterungseinflüssen zu schützen. Jedes Jahr kommen durch den Betrieb der Reaktoren von Dukovany einige neue Castoren hinzu. Diese werden senkrecht in der Halle aufgestellt und bleiben von außen ständig zugänglich. Die Strahlenbelastung durch direkte Gammastrahlung aus den Castoren liegt deutlich über dem Niveau der natürlichen Belastung. Sie bleibt aber innerhalb der gesetzlich erlaubten Grenzwerte. Außerhalb der Halle ist das Strahlenniveau nicht erhöht. Weil die Kapazität der Halle (konstruiert für 600 Tonnen Kernbrennstoff) bald erschöpft ist, soll ein Erweiterungsbau mit zusätzlichen 1.340 Tonnen Einlagerungskapazität direkt daneben entstehen. Von Umweltschützer/innen wird die große Anhäufung von stark radioaktiven Stoffen als zu hohes Risiko kritisiert. In unmittelbarer Nähe zum Kraftwerksgelände befindet sich ein tschechischer NATO-Luftwaffenstützpunkt. Das Risiko eines Flugzeugabsturzes auf das nicht weiter geschützte Castorlager ist verhältnismäßig hoch. Das Lager für abgebrannte Brennelemente aus dem KKW Dukovany soll später auch für Abfälle aus dem KKW Temelin verwendet werden.

Lager für abgebrannte Brennelemente

In den Abklingbecken des Kraftwerks sind insgesamt zirka 2.500 abgebrannte Brennelemente in Wasserbecken gelagert (Stand Anfang 2003). Das entspricht mehr als zehn Reaktorbeladungen und dem Verbrauch der letzten Jahre. Die abgebrannten Elemente werden zirka drei Jahre lang unter Wasser aufbewahrt. Dann werden sie in das Castorlager gebracht.

Sicherheitssysteme

Als Weiterentwicklung des Reaktortyps WWER-440/230 besitzt der WWER-440/213 Reaktor eine Reihe von sicherheitstechnischen Verbesserungen. Die Zwillingsblöcke sind allerdings ohne Containment ausgeführt. Die Primärkreiskomponenten mit Reaktoren, Pumpen und Dampferzeugern sind in Stahlbetonkompartments eingeschlossen. Sie können nur bedingt die Aufgaben eines Containments übernehmen. Für den Fall einer Leckage im Kühlsystem besteht ein Kondensationsturm an der Rückwand jedes Reaktorgebäudes. Die WWER-440/213 - Reaktoren von KKW Dukovany besitzen entsprechende Hochdruck- und Niederdruckeinspeisesysteme zur Überspeisung von Lecks. Notstromdiesel verhindert den Verlust von externer Energie für den unbedingten Weiterbetrieb der Reaktorkühlung. Die Mess- und Kontrollsysteme sollen bis 2010 zum Teil erneuert und ausgetauscht werden. Die Wahrscheinlichkeit für einen Kernschmelzunfall (bedeutet nicht notwendiger Weise eine große Freisetzung von Radioaktivität, jedoch die Zerstörung des Reaktorkerns) konnte in den vergangenen Jahren von statistisch 1,7 mal in 10.000 Jahren pro Block auf 5,5 mal in 100.000 Jahren pro Block und Betriebsjahr verringert werden. Der ursprüngliche Wert für die Kernschmelzhäufigkeit vor internationalen Erhebungen ist nicht genau bekannt und lag darüber. Für die vier Reaktoren von Dukovany bedeutet dies gegenwärtig eine Wahrscheinlichkeit von etwa 1 in 4.550 Jahren, wobei eine weitere Senkung umgesetzt wird.

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