Glossar
Begriff | Definition |
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Radioisotop |
Ein Radioisotop ist ein radioaktives Isotop . Isotope unterscheiden sich in ihrem Kernaufbau durch die Anzahl ihrer Neutronen .
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Radionuklid |
Ein Radionuklid oder radioaktives Nuklid ist eine radioaktive Atomsorte.
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Radium |
Ra
Radium ist ein radioaktives Element hat die Ordnungszahl 88.226Ra (Radium) und eine Halbwertszeit von 1.600 Jahren. Es sendet Alpha - (mit etwa 4,5 MeV) und Gammastrahlung (hauptsächlich mit 186 keV) aus. Früher definierte die Aktivität von einem Gramm 226Ra die Einheit Curie . Das ist außerordentlich viel, nämlich 37 Milliarden Kernzerfälle pro Sekunde. |
RBMK |
Reactor Bolshoi Moshchosti Kanalni
Der RBMK ist ein Siedewasserreaktor mit Druckröhren und Graphit als Moderator . Es handelt sich um einen sowjetischen Reaktortyp der ab Mitte der 1970er Jahre gebaut wurde. Der Anlagentyp erlaubt den Austausch der Brennelemente während des Betriebes. Der Reaktorkern besteht aus einem Graphitblock mit Bohrungen für die Druckröhren. In ihnen ist auch der Brennstoff geladen. Das Kühlwasser fließt durch diese Kanäle von unten nach oben durch den Kern. Das Wasser-Dampfgemisch wird in zwei Schleifen über Dampfabscheider geleitet. Von ihnen wird der Dampf zu den Turbinen geführt. Weltweit sind etwa 14 RBMK ausschließlich in der ehemaligen Sowjetunion in Betrieb. Ein besonderes Problem stellen Druckröhrenlecks dar. Trotz ausbleibender Kühlung geht dabei die Kettenreaktion unvermindert weiter, da der Graphitmoderator noch vorhanden ist. In Extremfällen, wie 1986 im vierten Block des KKW von Tschernobyl, kann es zur Überhitzung und zum Brand des Graphitkerns kommen. Umstritten ist, inwieweit es in Tschernobyl zu einer nuklearen Explosion gekommen ist und in welchem Umfang prompte und schnelle, moderierte sowie verzögerte Neutronen beteiligt waren. Das Resultat ist möglicherweise bedeutsam für die Gestaltung von effizienteren Sicherheitssystemen bei anderen Reaktoren. Spätestens seit der Katastrophe von Tschernobyl ist bekannt, dass der RBMK einige grobe Konstruktionsfehler aufweist. Diese sind mit Nachrüstung zum Teil schwierig zu kompensieren. Zum Druckabbau bei Kühlmittellecks dienen - wie bei anderen Siedewasserreaktoren - Wasserbecken. In ihnen kann der Dampf gekühlt werden. Siehe auch RBMK-1000 , RBMK-1500 und ehemaliges KKW Tschernobyl . |
RBMK-1000 |
RBMK-1000 ist ein RBMK -Reaktor mit einer elektrischen Produktion von 1.000 Megawatt (MW) bei etwa 3.600 MW thermischer Leistung. Die Blöcke des Kernkraftwerks Tschernobyl waren RBMK-1000 Einheiten. Allerdings handelte es sich bei ihnen um verschiedene technische Entwicklungsstufen.
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RBMK-1500 | |
Reaktivität |
Ist ein Maß für die Abweichung vom Wert 1 des Multiplikationsfaktors. Die Reaktivität ist somit wie der Multiplikationsfaktor ein Maß für die Kritikalität einer Kettenreaktion . Die Reaktivität p berechnet sich aus dem Vervielfachungsfaktor k also p=(k-1)/k. Ist p < 0 (das heißt k < 1) so ist der Reaktor unterkritisch, für p=0 (das heißt k=1) ist der Reaktor kritisch und für p > 0 (das heißt k > 1) ist der Reaktor überkritisch
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Reaktivitätsstörfall |
Ein Reaktivitätsstörfall ist eine Kombination von Fehlern, die zu einem starken Anwachsen der Spaltrate im Reaktor führt. Ohne Eingriff führt er zu unkontrollierbarem Leistungs- und Temperaturanstieg. Dies kann den Reaktorkern zerstören. Eine solche Leistungsexkursion (plötzliche Erhöhung der Leistung über die Nennleistung hinaus) hat 1986 den vierten Reaktorblock des Kernkraftwerkes in Tschernobyl völlig zerstört. Auslösende Ereignisse für einen solchen Reaktivitätsstörfall können sein: Versagen der Kontrollstäbe (unbeabsichtigtes Ausfahren oder Auswurf), Auswirkungen von Wasserdampfblasen, Temperatureffekte im Kühlmittel oder im Moderator , oder die Abnahme des Xenon-Gehaltes durch Zerfall oder Entweichen ( Neutronen absorbierendes Gas).
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Reaktor |
Ein Reaktor ist eine Anordnung von Kernbrennstoff , die kritisch gemacht werden kann. In einem Reaktor finden Kernspaltungen statt. Dabei werden Neutronen freigesetzt. Ein Bruchteil dieser Neutronen wird wiederum in spaltbaren Nukliden absorbiert und kann so weitere Kernspaltungen auslösen. Durch geeignete Anordnung der Reaktormaterialien kann erreicht werden, dass von den pro Spaltung freigesetzten zwei bis drei Neutronen exakt eines wieder eine Spaltung auslöst. Die kontinuierliche Abfolge von Kernspaltungen in einem Reaktor bezeichnet man als Kettenreaktion . Diesen Reaktorzustand nennt man den „kritischen Zustand" - der Reaktor ist „kritisch" seine Energieabgabe also damit gleichbleibend über die Zeit.
Zur Aufrechterhaltung einer kontrollierten Kettenreaktion enthält ein üblicher (thermischer) Reaktor die Bestandteile Brennstoff , Moderator , Reflektor und Steuerstäbe , zur Wärmeabfuhr Kühlmittel. Reaktoren lassen sich durch verschiedene Kriterien klassifizieren: Mittlere Energie der spaltenden Neutronen , Anordnung des Brennstoffs, Anordnung des Moderators, Art des Betriebs (gepulst oder kontinuierlich), Leistung, Anwendungsgebiet (Forschung, Erbrütung, Energieproduktion, Wärmenutzung). |
Reaktordruckbehälter |
Der Kern (Anordnung von Kernbrennstoff , häufig Moderator und Kühlmittel) von Druck- und Siedewasserreaktoren ist zumeist von einem gewaltigen Stahlbehälter, dem Druckbehälter, umgeben. Je nach Bauart und Reaktortyp ist der Reaktordruckbehälter ein zylinderförmiger Kessel. Dieser ist bis zu zwölf Meter hoch. Der Außendurchmesser beträgt etwa vier Meter bei Wandstärken von zehn bis 20 Zentimeter. Der Reaktordruckbehälter gehört zu den wichtigsten und teuersten Komponenten eines Kernkraftwerks (KKW). Der Behälter verhindert das Austreten des Kerninventars in das Confinment oder Containment . Er ist damit eine der wichtigsten Sicherheitskomponenten, um radioaktive Verseuchung der Umgebung zu verhindern. Nicht alle Reaktortypen besitzen einen Druckbehälter. Der Reaktor von Tschernobyl hatte zum Beispiel keinen. Während des Betriebs ist der Behälter starken Beanspruchungen ausgesetzt. Im Falle eines Druckwasserreaktors herrscht eine Betriebstemperatur von etwa 300 Grad Celsius bei 140 bar Innendruck. Regelmäßige Kontrollen an der Wandung während der Revision sollen frühzeitig Veränderungen des Behälters feststellen. So können notfalls Maßnahmen ergriffen werden. Wenn der Reaktordruckbehälter schadhaft ist oder durch den Neutronenbeschuss aus dem Reaktor zunehmend versprödet, muss das Kraftwerk abgeschaltet werden. Häufig lohnt es sich in so einem Fall nicht, den mehrere 100 Tonnen schweren und etwa 100 Millionen Euro teuren Behälter gegen einen neuen auszutauschen. Zahlreiche Rohrverbindungen, Betonkonstruktionen und Anlagenteile umgeben den Kern des Kraftwerks. Diese müssten demontiert und anschließend wieder gebaut werden.
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Reaktorkern |
Die Zone des Reaktors , in welcher der Kernbrennstoff angeordnet ist, wird als Reaktorkern bezeichnet. Im Reaktorkern liegen zumeist auch die größten Neutronenflüsse vor. Deshalb sind die Absorberstäbe ebenfalls häufig dort untergebracht, um die Reaktion zu kontrollieren.
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Reaktorperiode |
Die Reaktorperiode ist eine Kenngröße, die beschreibt in welcher Zeit sich der Neutronenfluss um den Faktor e (Euler'sche Zahl = 2,71828...) ändert. Sie kann positiv (der Neutronenfluss steigt), negativ (der Neutronenfluss sinkt) oder unendlich (konstanter Neutronenfluss) sein. In thermischen Reaktoren liegt die Reaktorperiode zwischen 69-71 Sekunden.
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Reaktortransienten | Reaktortransiente ist eine maßgebliche Änderung der Temperatur oder des Drucks des Reaktorkühlsystems, die auf eine Änderung der Leistung des Reaktors zurückzuführen ist. Transienten werden häufig durch Unfallsequenzen hervorgerufen, bei denen eine Reaktorschnellabschaltung notwendig ist. |
Redundanz |
Ein Prinzip zur Erhöhung der Zuverlässigkeit eines Systems durch mehrfache Auslegung von Funktionen, die zum Betrieb eines Reaktors (einer Anlage) notwendig sind.
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Reflektor |
Neutronen , die am Rand des Reaktors gestreut werden, können aus diesem entweichen. Damit möglichst wenige Neutronen entkommen, umgibt man Brennstoff und Moderator , den sogenannten Reaktorkern , mit einem Reflektor. Der Reflektor hat die Aufgabe, die aus dem Reaktorkern austretenden Neutronen zurückzustreuen. Man kann dadurch Brennstoff sparen. Auch bei Kernwaffen werden Reflektoren (zumeist aus Beryllium) eingesetzt. Diese erhöhen die Effektivität des Brennstoffeinsatzes.
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