Wien ist durch zwei Großlandschaften geprägt. Einerseits sind dies die Ausläufer der Alpen, die mit den Bergketten des Wienerwaldes dem Nordwesten der Stadt zwischen Lainzer Tiergarten und Leopoldsberg seinen Charakter verleihen. Andererseits öffnet sich im Südosten der Stadt der große Senkungsraum des Wiener Beckens.
Ein weiteres Element von landschaftsprägendem Charakter ist die Terrassenlandschaft der Donau. Ihre Entstehungsgeschichte reicht vermutlich 2,5 Millionen Jahre zurück und hat ihre Ursache in Schotterverfrachtungen während der Eiszeiten. Die älteste dieser Terrassen ist die auf die Donau-Eiszeit zurückgehende Laaerbergterrasse, die jüngste die in der Würm-Eiszeit entstandene Praterterrasse.
Entsprechend dieser landschaftlichen Gegensätze lassen sich auch beträchtliche klimatische Unterschiede zwischen Nordwesten und Südosten feststellen - liegt Wien doch an der Grenze zwischen dem niederschlagsreichen, mitteleuropäisch-alpinen und dem trockenwarmen, kontinental geprägten pannonischen Klimabereich. Diese geografischen und klimatischen Besonderheiten bedingen eine außergewöhnliche Artenvielfalt bei Pflanzen und Tieren. Jede Großlandschaft bildet auch eine biogeografische Einheit und besitzt eine eigenständige Lebensgemeinschaft von Tier- und Pflanzenarten. Als Übergangsbereich hat Wien an beiden Lebensgemeinschaften Anteil. So findet sich in Wien fast die Hälfte aller in Österreich wild wachsenden Pflanzenarten, obwohl die Stadt nur ein halbes Prozent der Fläche Österreichs einnimmt.
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