Insekten spielen in Ökosystemen eine zentrale Rolle. Durch Ihre Masse und Arbeitsleistung schaffen und regulieren sie unzählige Prozesse. Ohne ihre Bestäubungsleistung würde ein Großteil der Pflanzen aussterben. Sie führen außerdem tierische und pflanzliche Abfälle in den Kreislauf der Natur zurück und sind selbst Teil der Nahrungskette. Von ihnen hängt das Funktionieren zahlreicher Kreisläufe und auch das Wohl von uns Menschen ab.

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Das Gleichgewicht der Ökosysteme

Viele der derzeitigen Probleme, denen wir uns stellen müssen, sind auf anthropogene (vom Menschen verursachte) Einflüsse zurückzuführen, so auch das Insektensterben. Durch ihre Biomasse bilden Insekten direkt und indirekt die Nahrungsgrundlage vieler Tiergruppen wie Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien, Fische oder Spinnen. Werden die Insektenbestände kleiner, wirkt sich das wiederum auch auf die Tiere aus, welche in der Nahrungskette folgen.


Biodiversität in der Krise

Durch den Verlust von Lebensraum und Nahrungsgrundlage werden Arten an den Rand des Aussterbens gedrängt. Dabei geht es nicht nur um die Versiegelung von Flächen, sondern auch um das sogenannte "Ausräumen" von Grünräumen und Landschaften. Kleinstrukturierte landwirtschaftliche Flächen mit Windschutzgürteln und verschiedenen Kulturpflanzen wurden in den letzten Jahrzehnten durch großflächige Monokulturen ersetzt. Da diese aber krankheits- und schädlingsanfälliger sind, ist der Pestizideinsatz ebenfalls gestiegen, um den Ernteertrag zu sichern. Erschwerend kommt hinzu, dass die natürlichen Feinde von Schädlingen, wie z. B. Vögel, in solchen Umgebungen keinen Lebensraum finden und diese daher nicht bejagen können. Auch die wichtige Ressource Boden und dessen Bewohner leiden unter dem Einsatz von Pestiziden. Das natürliche Gleichgewicht wird gestört und wichtige Ökosystemleistungen fallen aus.

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Daher ist die Förderung einer artenreichen und insektenfreundlichen Umgebung sehr wichtig. Jeder und jede kann dabei helfen diese biologische Lebensgrundlage aus fleißigen Kleinstlebewesen zu unterstützen. Blütenreiche Wiesen, Kräuterbeete und heimische Stauden und Heckensträucher bilden Nahrungsquellen, Rückzugs- und Reproduktionsorte – nicht nur für Insekten. Bereiche mit dichtem und andererseits lockerem Bewuchs, sandige Standorte und Laub- und Totholzhaufen sind ebenso förderlich.

Wenn man keinen Garten oder Balkon hat, dann kann man den Insekten helfen, indem man Produkte aus biologischer Landwirtschaft konventionell hergestellten Gütern vorzieht.

Schau genau!

Bereits das Beobachten von Insekten ist eine spannende Angelegenheit. Vor allem für Kinder ist das Kennenlernen dieser wertvollen Lebewesen oft etwas ganz Besonderes. Bei einer solchen Begegnung können Angst oder Ekel abgebaut und vernetztes Denken, Feinmotorik und Konzentration geschult werden. Nicht zuletzt können Kinder dadurch das Zusammenspiel unterschiedlicher Pflanzen und Tiere verstehen lernen und so den Wert von Natur leichter begreifen.

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© Fotos: Stefanie Jirout

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