Mehrere Studien haben in den letzten Jahren auf den dramatischen Rückgang der Artenvielfalt und Anzahl der Insekten aufmerksam gemacht, die Gründe dafür sind vielfältig. Vor allem intensive Land- und Forstwirtschaft, Pestizideinsatz und ein zunehmender Flächenverlust durch Bauprojekte sind für das Insektensterben verantwortlich - vielerorts finden Insekten keine geeigneten Lebensräume mehr vor. Für die Ökosysteme kann das verheerende Folgen haben, da viele andere Tiere auf Insekten als Nahrungsquelle angewiesen sind. Besondere Bedeutung kommt den Insekten auch bei der Bestäubung zu, denn der überwiegende Teil der Pflanzen weltweit ist auf sie angewiesen. Darunter fallen auch viele landwirtschaftliche Nutzpflanzen.
Hilfe für Schmetterlinge, Bienen & Co
Wer Insekten unterstützen und dieser Entwicklung entgegenwirken möchte, kann in seinem Garten ein üppiges Nahrungsangebot, Versteckmöglichkeiten sowie Eiablageplätze anbieten. In solch einem naturnahen Garten sollte man auf die Verwendung von künstlichen Düngemitteln und Pestiziden verzichten und bedenken, dass nicht jede Zier- oder Nutzpflanze die man im Gartencenter findet, für unsere heimischen Insektenarten einen Mehrwert darstellt.
Insbesondere Blumen und Sträucher, deren Blüten viel Pollen und Nektar bieten, sind für Bienen, Schmetterlinge und Co. eine Bereicherung. Finden sich im Garten Pflanzen, die zu verschiedenen Zeiten im Jahr blühen, dann haben die Insekten bis in den Herbst hinein ein Nahrungsangebot.
Der Tisch wird gedeckt
Hier stellen wir zehn bedeutende Nektarpflanzen vor, die sich hervorragend für den naturnah gestalteten Garten oder Park eignen und zudem sehr pflegeleicht sind:
Acker-Witwenblume – Knautia arvensis
Blütezeit: Mai bis September
Standort: sonnig; nährstoffreiche, frische bis mäßig trockene Böden
Pflanzeneigenschaften: mehrjährig, Selbstaussaat
Blütenbesucher: Schmetterlinge, Bienen, Käfer
Kartäusernelke – Dianthus carthusianorum
Blütezeit: Juni bis September
Standort: sonnig; sandige, durchlässige, mäßig trockene bis trockene Böden
Pflanzeneigenschaften: mehrjährig, Selbstaussaat
Blütenbesucher: vor allem Schmetterlinge
Weg-Distel – Carduus acanthoides
Blütezeit: Juni bis September
Standort: sonnig; nährstoffreiche, mäßig trockene Böden
Pflanzeneigenschaften: zweijährig, Selbstaussaat
Blütenbesucher: Schmetterlinge, Bienen, Käfer
Gewöhnlicher Wasserdost – Eupatorium cannabinum
Blütezeit: Juli bis September
Standort: sonnig; nährstoffreiche, feuchte Böden
Pflanzeneigenschaften: mehrjährig, Selbstaussaat
Blütenbesucher: Schmetterlinge, Bienen, Käfer
Schwarznessel – Ballota nigra
Blütezeit: Juni bis September
Standort: sonnig/halbschattig; nährstoffreiche, durchlässige Böden
Pflanzeneigenschaften: mehrjährig, Selbstaussaat
Blütenbesucher: Schmetterlinge, Bienen
Steppen-Salbei – Salvia nemorosa
Blütezeit: Juni bis August
Standort: sonnig; mäßig nährstoffreiche, mäßig trockene Böden
Pflanzeneigenschaften: mehrjährig, Selbstaussaat
Blütenbesucher: Schmetterlinge, Bienen
Gewöhnlicher Dost – Origanum vulgare
Blütezeit: Juli bis August
Standort: sonnig, durchlässige, nährstoffreiche Böden
Pflanzeneigenschaften: mehrjährig, Selbstaussaat
Blütenbesucher: Schmetterlinge, Bienen, Käfer
Zwergholunder – Sambucus ebulus
Blütezeit: Juni bis August
Standort: sonnig; nährstoffreiche, frische bis feuchte Böden
Pflanzeneigenschaften: Staude, mehrjährig, bildet Ausläufer
Blütenbesucher: Schmetterlinge, Bienen, Käfer
Wiesenflockenblume – Centaurea jacea
Blütezeit: Juni bis Oktober
Standort: sonnig; nährstoffreiche, mäßig trockene bis frische Böden
Pflanzeneigenschaften: mehrjährig, Selbstaussaat
Blütenbesucher: Schmetterlinge, Bienen
Seifenkraut – Saponaria officinalis
Blütezeit: Juni bis September
Standort: sonnig; nährstoffreiche, frische Böden
Pflanzeneigenschaften: mehrjährig, Selbstaussaat
Blütenbesucher: Nachtfalter, vor allem Schwärmer
Weitere Informationen
Studie zum Insektensterben in der Fachzeitung Nature
© Foto 1: Stefanie Jirout, Foto 2 bis 11: Christopher Rabl