Wasser ist für Tiere überlebenswichtig! Gerade im dicht verbauten Stadtgebiet finden Tiere oft wenige Möglichkeiten, um zu trinken. In Wien gibt es zum Glück recht viel Wasser, wie die Donauauen, aber auch große Teiche und kleine Tümpel. In der Innenstadt wird es für Tiere schon schwieriger, da kann jede und jeder etwas tun, um Bienen und Schmetterlingen zu helfen! Denn jede noch so kleine Wasserstelle hilft den Tieren, vor allem in den heißen und trockenen Sommermonaten! Kleine, mit Wasser gefüllte Gefäße auf Balkon und Terrasse bieten Vögeln und Insekten willkommene Trinkstellen in der Stadt.

Wer wohnt denn da?

gebaenderte prachtlibelle tic kleinIm Wasser gibt es einen großen Artenreichtum. Neben den gewässerbewohnenden Arten, gibt es auch viele Tiere die Gewässer nur in bestimmten Lebensabschnitten nutzen, wie zum Beispiel Frösche, Molche oder Libellen, deren Larven sich im Wasser entwickeln.

Ausgewachsene Libellen sind wunderschön anzusehen und an Gewässern gut zu beobachten, während ihren Larven oft keine Aufmerksamkeit geschenkt wird. Zur Fortpflanzung bilden Libellen ein sogenanntes Paarungsrad. Ihre Eier legen sie dann ins Wasser oder auf Wasserpflanzen. Die Libellenlarven leben im Wasser und brauchen mehrere Jahre für ihre Entwicklung. Sie sehen aus wie kleine Aliens. Mit ihrer Fangmaske erlegen sie Mückenlarven und andere kleine Insekten. Wenn die Libelle reif ist, um zu schlüpfen, kriecht die Larve an einem Stängel hoch und die Libelle schlüpft. Diese Schlüpfhüllen kann man öfter an Schilfhalmen finden. Libellen sind sehr gute Flieger (manche fliegen bis zu 50 km/h schnell) und fangen ihre Beute im Flug.

Im Wasser gibt es auch viele Wanzenarten, z. B. Wasserläufer, die durch die Oberflächenspannung am Wasser gehen können. Einige Wasserwanzenarten leben unter Wasser. Rückenschwimmer nennt man auch Wasserbienen, da sie sich wie die Bienen mit einem Stachel verteidigen können. Sie leben räuberisch und ernähren sich von Insekten, die ins Wasser gefallen sind, oder von kleinen Kaulquappen.

Auch Käfer gibt es im Wasser, wie z. B. den Gelbrandkäfer. Sie können sehr gut schwimmen und ernähren sich von Insektenlarven, Kaulquappen oder kleinen Fischen. Die Käferlarven können 6 bis 8 cm groß werden und leben wie die Libellen- und Rückenschwimmerlarven räuberisch.

Wer kommt vorbei?

Viele Tierarten kommen zum Trinken oder Baden ans Wasser. An Gewässern kann man z.B. oft Vögel beobachten, die im Wasser baden und sich abkühlen oder auch Insekten wie Bienen liebellenlarve kleinund Schmetterlinge, die regelmäßig zum Trinken kommen und das Wasser zum Überleben brauchen.

Kleine Wasserschüsseln am Fensterbrett oder auf Balkon und Terrasse werden sehr gerne angenommen. Ein paar Steine im Wasser verhindern das Ertrinken der Tiere.

Mit etwas Glück kann man an einem Gewässer sogar eine Ringelnatter beobachten, die im Wasser jagt.

Wasser ist also für alle Tiere sehr wichtig! Jede und jeder von uns kann mithelfen, die Tiere in der Stadt zu unterstützen und so die Vielfalt zu erhalten: Ein Teich im Garten, ein eingegrabenes „Schafferl“ mit Ausstiegshilfe für hineingefallene Tiere oder eben einfach ein Untersetzer mit Wasser. Biologisches Gärtnern und der Verzicht auf Pestizide helfen natürlich allen Tieren, im Wasser und an Land!

Bitte beachtet auch immer, dass ihr nur Gast am Teich oder im See seid und nehmt auf die Tiere Rücksicht. Diese wohnen übrigens am liebsten in ihrem Gewässer und nicht Zuhause im Aquarium.

Weitere Informationen

© Fotos: Gebänderte Prachtlibelle: Iris Tichelmann, Libellenlarve: Sophie Jäger-Katzmann

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